#401GE - Rankings oder wie verblöde ich den Wähler

Rankings waren in den letzten Wochen mal wieder ein Dauerthema in der Journaille. Denn angeblich hatte Gelsenkirchen mal wieder in einer ZDF- Studie über Lebensqualität den letzten Platz belegt. Und- man höre und staune- die Metropole München war mal wieder, was Lebensqualität angeht, auf Platz eins gelandet.

 

Wann begreifen die Menschen endlich, dass es sich bei solchen Rankings um neoliberale Konzepte handelt, die einzig und allein den Zweck haben, Handlungsdruck aufzubauen.

Der gesamte Hühnerhaufen rennt dann wieder flatternd herum und verkündet das, was gerade politisch in den Kram passt. Der eine instrumentalisiert es, um die in Verantwortung stehenden Parteien zu bashen, der nächste beteuert, dass sein Herz für Gelsenkirchen schlägt,- je nach politischer Coleur.

Das, worum es aber eigentlich geht, wird gar nicht thematisiert, nämlich, dass diese Rankings völlig willkürlich sind, unklar ist, nach welchen Kriterien sie erstellt werden, wer die Kriterien aufstellt und wer selbige dazu ermächtigt hat, sie aufzustellen. Meist kommen diese hübschen Rankings nämlich aus erzkonservativen, marktradikalen  Ideenschmieden à la Bertelsmann und Konsorten.

Sie sollen den Konkurrenzdruck unter den Kommunen erhöhen und die Wettbewerbslogik weiter in die- nach Wunsch dieser Herrschaften- leeren  Köpfe hämmern. Auf dass sich die Kommunen untereinander weiter beharken, während man im Bund weiterhin ungestört eine unsoziale, reichenfreundliche und die Kommunen schädigende Politik betreibt.

Aber vielleicht sollten wir eines bedenken, nicht der erbarmungslose Kampf jeder gegen jeden hat diese Region `mal geprägt, sondern Solidarität und das Füreinander-Einstehen.

Vielleicht sollten wir das mal wieder auf die politische Agenda setzen und diese ganzen üblen Ranking- Apologeten endlich auf den Müllhaufen der Geschichte werfen, wo sie schon lange hingehören.

Übrigens, ich glaube kaum, dass sich  junge Familien, Rentner und Hartz IV Empfänger dem Lobgesang auf München anschließen würden, wo mittlerweile Mieten und Lebens- haltungskosten so hoch geschossen sind, dass sich Normalbürger dort ein Leben gar nicht mehr leisten können. Aber das bedeutet ja auch mehr Lebensraum für die Bussi-Bussi-Schickeria, vermutlich einschließlich des Gesindels, dessen Lebensaufgabe darin zu bestehen scheint, solche Schwachsinns-Rankings am Fließband zu produzieren, um den „Urnenpöbel“ und die Journaille wieder ein paar Wochen lang zu beschäftigen.

Vermutlich gilt für diese Bussi-Bussi-Bagage das schöne Bonmot von Eugen Roth: Vom Ernst des Lebens halb verschont ist der schon, der in München wohnt.

Leider gilt das nicht für Normalbürger, die auf anständige Weise ihr Geld verdienen!