SAVE THE DATE 09.01.2025

DIE LINKE diskutiert gemeinsam mit Ingar Solty über den Ukrainekrieg. Eskaliert der Krieg in der Ukraine und über ihre Grenzen hinaus? Droht womöglich gar ein Dritter Weltkrieg? Wer profitiert davon? Und welche Aussicht hat der Frieden?

Am 09.01.2025 um 20:00 Uhr im Werrner-Goldschmidt-Salon, Wildenbruchstraße 17-19

Der Ukrainekrieg befindet sich zum Jahresende in seiner gefährlichsten Phase. Russland hat zwischen September und November 2024 ein Gebiet von etwa 1.100 Quadratkilometer besetzt. Das ist mehr als dreimal so viel wie im gesamten Kalenderjahr 2023. Die ukrainische Front bröckelt. Es macht sich Kriegsmüdigkeit breit: Seitdem die Freiwilligen ausbleiben, kann die Selenskyj-Regierung den Krieg nur durch das Absenken des Kriegsdienstalters, Zwangsrekrutierungen und mit schlecht ausgebildeten Zwangsverpflichteten aufrechterhalten. Über 600.000 Männer im wehrfähigen Alter haben sich dem Verbot, das Land zu verlassen, widersetzt und sind teilweise unter Lebensgefahr außer Landes geflohen.

Rund 150.000 Menschen sind desertiert oder untergetaucht. Mehr als

200.000 Männer im wehrfähigen Alter haben sich in sozialen Netzwerken organisiert, um sich gegenseitig vor Zwangsrekrutierern zu warnen. Ende November 2024 waren zum ersten Mal mehr Ukrainerinnen und Ukrainer für ein Kriegsende, selbst wenn dies Territorialverzicht bedeutet.

Unter diesen Bedingungen heizt der Westen den Krieg noch einmal an. Die US-Regierung von Joe Biden hat den Einsatz von Mittelstreckenraketen bis tief in russisches Gebiet erlaubt. In Frankreich und Großbritannien diskutieren die Regierungen über die Entsendung eigener Truppen. Auch in Deutschland fordern dies einflussreiche Personen wie der Bundeswehr-Hochschullehrer Carlo Masala oder drängen wie der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter darauf, ukrainische Wehrfähige durch den Entzug von Bürgergeld dazu zu zwingen, sich in der Ukraine an die Front zu melden, während der CDU-Oppositionsführer und Bundeskanzler im Wartestand, Friedrich Merz, auch die von Bundeskanzler Olaf Scholz bislang ausgeschlossene Lieferung von Taurus-Mittelstreckenraketen in Aussicht gestellt hat. In Reaktion hierauf hat die russische Regierung ihre Atomdoktrin verschärft, dahingehend, dass die westlichen Raketenlieferungen nun als eine direkte Kriegsbeteiligung und ein konventioneller Angriff auf Russland gewertet werden, der den Einsatz taktischer Atomwaffen rechtfertige. Im russischen Staatsfernsehen diskutieren Politikwissenschaftler über einen "nuklearen Warnschlag"

gegen eine europäische Hauptstadt, der als ein "Einwirkungshebel auf die Hirne unser Gegner" gesehen wird, "wenn die ihnen geblieben sind." Als Warnung hat die russische Regierung im November bereits eine neue Mittelstreckenrakete vom Typ "Oreschnik" gezündet, die, weil sie 3 Kilometer in der Sekunde zurücklegt, kaum verteidigt werden kann.