Streik im NRW-Einzelhandel: LINKE wirbt um Unterstützung für Beschäftigte

Im Tarifkonflikt mit dem Handelsverband NRW unterstützt DIE LINKE NRW die Beschäftigten im Einzelhandel. DIE LINKE ruft dazu auf, mit Solidarität und Verständnis auf die zu erwartenden Einschränkungen zu reagieren.

„Das Arbeitgeber-Angebot von nur einem Prozent nach zwei Nullmonaten und einer mickerigen Einmalzahlung ist eine Provokation. Es liegt sogar weit unter der Inflationsrate", ärgert sich Christian Leye, Landessprecher von DIE LINKE NRW. „Wir kennen doch die Zahlen: Die Umsätze im NRW-Einzelhandel sind trotz Pandemie im vergangenen Jahr real um vier Prozent gestiegen, und zwar nicht nur online: Auch im stationären Einzelhandel gab es preisbereinigt ein Umsatz-Plus von 2,5 Prozent. Der Ikea-Konzern zum Beispiel konnte im Krisenjahr immer noch einen Netto-Gewinn von rund 1,2 Milliarden Euro ausweisen, und Superreiche wie Dieter Schwarz, Eigentümer von Lidl und Kaufland, haben ihr Vermögen um fast ein Drittel erhöht. In dieser Situation von dem Kassierer oder der Lager-Arbeiterin einen Reallohn-Verzicht zu fordern, das ist absurd."

Nach Streiktagen bei Edeka und Kaufland ruft die Gewerkschaft ver.di jetzt zu Arbeitsniederlegungen unter anderem bei Ikea, Primark, Saturn, H&M, TK-Maxx, Smyths Toys, Zara, Galeria Karstadt Kaufhof, Esprit und Douglas auf. Sie fordert für die rund 700.000 Beschäftigten im NRW-Einzelhandel 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten, sowie ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde.

„Die Forderungen sind vollauf berechtigt", sagt Christian Leye „Und es ist absolut notwendig, dass der neue Tarifvertrag allgemeinverbindlich wird. Unternehmen sollen nicht mehr Lohndumping betreiben können. Klar, dieser Streik wird stören. Aber der Kampf gegen Lohndrückerei ist wichtig für unsere gesamte Gesellschaft. Darum rufen wir alle auf, den Streikenden mit Solidarität und Unterstützung zu begegnen. Gemeinsam mit uns, denn sie haben mehr Lohn verdient!"