Der 1. Mai bleibt nazifrei!

Die Linke KV Gelsenkirchen, Felix Langer

Die neonazistische Partei „Die Heimat“ (ehemals NPD) und ihre Jugendorganisation „Junge Nationalisten“ (JN) rufen unter dem Motto „Arbeit - Freiheit - Remigration“ zu einer Demonstration zum 1. Mai in Gelsenkirchen auf.

Neben ihrer zentralen Demonstration in Gera soll damit auch in der “Stadt der tausend Feuer” der Faschismus auf die Straße getragen werden..

 

Ein Zusammenschluss aus Organisationen, Parteien und Einzelpersonen mit dem “Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung” und dem Bündnis „Widersetzen“ ruft die Stadtbevölkerung auf, sich zu widersetzen, zu protestieren und an den antifaschistischen Erfolg vom 1. Mai 2015 anzuknüpfen: Damals konnte eine Demonstration von “Die Rechte” aus Essen nach Gelsenkirchen verhindert werden.

Es bieten sich unterschiedliche Formate des Gegenprotestes an:

  • Bei der traditionellen 1. Mai-Demonstration des DGB (Start um 10:15 Uhr am Margarethe-Zingler-Platz, vorher um 9:30 Uhr Interreligiöse Andacht, Sammeln ab 9 Uhr) ist für alle Interessierten eine Abzweigung in Höhe des Musiktheaters geplant, um in Richtung Bahnhofsvorplatz zu demonstrieren. 
  • Dort findet ab 11:15 Uhr eine Kundgebung mit dem Titel “Alle zusammen gegen den Faschismus” statt. In unmittelbarer Nähe soll auch der Aufmarsch der “Heimat” um 12 Uhr starten.
  • Im Anschluss an die Kundgebung erfolgt eine weitere Gegendemonstration über die Route Bahnhofsvorplatz, Husemannstraße, Vattmannstraße, Von-Oven-Straße, Hansemannstraße, Hauptstraße, Im Lörenkamp, Kirchstraße, Neumarkt mit dem Zielpunkt Heinrich-König-Platz.
  • Hier findet ab 14 Uhr eine große Abschlusskundgebung vom “Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung” mit einem bunten Programm aus Wort- und Musikbeiträgen statt. 

 

Hintergrund:

Der 1. Mai ist seit seinen Anfängen im Jahr 1889/90 ein internationaler Tag der Arbeiter*innen. Die Nationalsozialisten missbrauchten das Ansehen und die Tradition des 1. Mai für ihre menschenverachtenden, faschistischen Ziele. Am 1. Mai 1933 erklärten sie ihn zum „Nationalen Feiertag des Deutschen Volkes“. Schon am 2. Mai besetzten SA-Trupps im gesamten Reich die Gewerkschaftshäuser, verhafteten Mitarbeitende und beschlagnahmten ihr Vermögen. Parteien wie SPD und KPD sowie Gewerkschaften und die Arbeiterwohlfahrt wurden verboten. Es folgten 12 Jahre blutiger Terrorherrschaft und der Zweite Weltkrieg mit Millionen Toten und Verletzten. 

 

„Die Heimat“ ist eine dezidiert rechtsextremistische Partei, deren Verfassungsfeindlichkeit seit 2017 vom Bundesverfassungsgericht festgestellt ist. Seit Jahren bemüht sie sich um eine intensivere Vernetzung mit der – bislang mehr oder weniger parteiunabhängigen – Neonaziszene. Mit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von Anfang 2024 ist sie für sechs Jahre von der staatlichen Parteienfinanzierung ausgeschlossen. Derzeit nutzt „Die Heimat" vor allem das Internet zur Kommunikation und Vernetzung sowie zur Anwerbung von Kameraden. In der Öffentlichkeit tritt sie mit Demonstrationen und Kampagnen in Erscheinung, die sich hauptsächlich gegen Migrant*innen richten. Eigene Publikationen vertreibt die Partei im Verlag “Deutsche Stimme”.