Bündniskundgebung zum Tag der Befreiung vom Faschismus am 8. Mai

Das Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung führt am 8. Mai gemeinsam eine Kundgebung anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung vom Faschismus im Stadtgarten Gelsenkirchen durch. Die dazugehörige Presseereklärung:

 

Menschenkette zum 75. Jahrestag der Befreiung

Aktionsbündnis fordert: 8. Mai muss Feiertag werden

Zur Erinnerung an die 75. Wiederkehr der Befreiung Europas vom Nazifaschismus plant das Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung am Freitag, 08. Mai um 17.00 Uhr die Durchführung einer Gedenkkundgebung im Stadtgarten. In Form einer kontaktlosen Menschenkette soll das zentrale Mahnmal für die Opfer des Faschismus mit dem Ort verbunden werden, an dem im Stadtgarten noch kurz vor Kriegsende neun sowjetische Zwangsarbeiter von den Nationalsozialisten ermordet und in einem Bombentrichter verscharrt wurden.

Mit der Kundgebung erinnert das Bündnis an die 75. Wiederkehr des 8. Mai 1945, an dem in Europa die Naziherrschaft und mit ihr der Zweite Weltkrieg endeten. Beide hinterließen auch in Gelsenkirchen unermessliches Leid, Tausende von Todesopfern und riesige Zerstörungen.

Bündnissprecher Paul Erzkamp sieht darin einen klaren Auftrag für heute: „Auch ein dreiviertel Jahrhundert nach der Befreiung ist die 1945 von den überlebenden Verfolgten aufgestellte Forderung „Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg“ noch immer nicht eingelöst. Die uns heute selbstverständlich gewordenen Freiheiten werden auch in Deutschland wieder von rechtspopulistischen, rassistischen und faschistischen Parteien und Bewegungen bedroht.“ Diese Kräfte nutzten die alltäglichen Sorgen und die oft verständliche Unzufriedenheit vieler Menschen mit der aktuellen Politik, um unter dem Deckmantel einer scheinbar „alternativen“ Politik erneut die reaktionären Inhalte von „damals“ zu predigen.

Das Gelsenkirchener Aktionsbündnis wende sich gegen alle Versuche, in unserer Stadt wieder ein Klima der ethnischen oder sozialen Ausgrenzung zu erzeugen und mit den untauglichen Parolen von gestern Politik für morgen zu machen.

Mit der Aktion im Stadtgarten unterstützt das Aktionsbündnis Paul Erzkamp zufolge auch die von der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) gestartete Petition „Den 8. Mai zum Feiertag machen!“: „Eine solche Aufwertung des Tages der Befreiung kann nach unserer Auffassung dazu beitragen, die Bedeutung dieses Tages stärker bewusst zu machen und ein konsequenteres politisches Handeln gegen Rechts durchzusetzen.“

Bei der Kundgebung besteht eine Pflicht zum tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.

Anmerkung: Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano widmet diesem Anliegen eine Petition. Jetzt unterzeichnen!