Der Lockdown trifft die Falschen

DIE LINKE Gelsenkirchen zeigt sich bestürzt über die zu erwartenden Folgen des neuerlichen Lockdowns vor allem für die Kunst- und Kulturschaffenden sowie die Gastronomie und deren Beschäftigte. „Es darf nicht sein, dass ausgerechnet wieder diejenigen am meisten betroffen sind, die schon nach dem ersten Lockdown um ihre Existenz bangen mussten. Viele – vor allem im Bereich der Gastronomie – haben erst kürzlich in teure Hygieneausstattung investiert. Nun werden sie doppelt bestraft“, sagt Jonas Selter, stellvertretender Kreissprecher der LINKEN Gelsenkirchen.

Die beschlossenen Maßnahmen vernachlässigen auch die Auswirkungen auf die Innenstädte. „Bereits vor Corona hatten wir in Buer und Gelsenkirchen-City mit Leerständen zu kämpfen. Dieser zweite Lockdown gießt weiteres Öl ins Feuer einer wirtschaftlichen Schieflage für kleine Gewerbetreibende und ihre Beschäftigten. Die Soforthilfemaßnahmen aus dem Frühjahr haben schon nicht ausgereicht, um die Einkommensausfälle und strengere Hygienemaßnahmen zu decken. Jetzt sind der Bund und die Landesregierung gefragt, durch weitere Rettungspakete ein massives Angebotssterben in den Innenstädten zu verhindern“, so Selter weiter. 

Zwar kündigte die Bundesregierung ein neues Maßnahmenpaket an. Es ist jedoch fraglich, ob dieses in der Lage ist, die wirtschaftliche Zukunft der Betroffenen abzusichern.

Aber nicht nur die Gastronomie ist übermäßig hart vom Lockdown betroffen. Auch für Kulturschaffende, Kinobetreibende und Beschäftigte sowie Selbständige aus der Veranstaltungsbranche reichen die unterstützenden finanziellen Maßnahmen nicht aus. „Es trifft jetzt schlichtweg alle, die ohnehin am meisten unter den Einschränkungen der Corona-Krise zu leiden haben. Das politische Management dieser Krise produziert einen Haufen Verlierer, während einige Superreiche prima in der Krise ihr Geld vermehren. Eine Corona-Sonderabgabe auf große Vermögen würde hier Abhilfe verschaffen und für eine gerechte Umverteilung sorgen. Ansonsten werden viele Menschen ohne eigenes Zutun ihre Existenzgrundlage verlieren. In Gelsenkirchen werden wir das besonders schmerzhaft zu spüren bekommen. Damit dieses Szenario nicht eintritt, müssen sich Bund und Land schnellstmöglich auf ein umfassenderes Hilfspaket einigen“, sagt Selter abschließend. 

 

Weitere Informationen zur Finanzierung der Krisenkosten und einer möglichen Vermögensabgabe gibt es hier.