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Antikriegstagskundgebung 2015 besucht Stolpersteine in der Innenstadt

Pressemitteilung des Gelsenkirchener Bündnisses gegen Krieg und Faschismus

 

Zum fünften Mal seit 2011 fand eine gemeinsame Kundgebung von friedensbewegten Personen aus verschiedenen Parteien und Organisationen anlässlich des Antikriegstages auf dem Preuteplatz statt. Eingeladen hatte das Bündnis gegen Krieg und Faschismus, welches zuletzt am 1. Mai diesen Jahres erfolgreich gegen den Aufmarsch der faschistischen Partei "Die Rechte" mobilisiert hatte - Gelsenkirchen blieb Nazi frei.

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Zum fünften Mal seit 2011 fand eine gemeinsame Kundgebung von friedensbewegten Personen aus verschiedenen Parteien und Organisationen anlässlich des Antikriegstages auf dem Preuteplatz statt. Eingeladen hatte das Bündnis gegen Krieg und Faschismus, welches zuletzt am 1. Mai diesen Jahres erfolgreich gegen den Aufmarsch der faschistischen Partei "Die Rechte" mobilisiert hatte - Gelsenkirchen blieb Nazi frei.


Im Mittelpunkt des Antikriegstages standen wie jedes Jahr die existentiellen Fragen von Krieg und Frieden aus den unterschiedlichen Sichtweisen der Bündnispartner. In diesem Jahr lag ein weiterer Schwerpunkt auf der aktuellen, weltweiten Flüchtlingskrise. Schon im Aufruf titelte das Bündnis "Kriege sind eine Hauptursacvhe für Flucht und Vertreibung!" Das Programm bestand wieder aus Redebeiträgen und kulturellen Beiträgen. Transparente mit plakativen Aussagen umrahnten den Preuteplatz. Mit einer einfachen Installation wurde das Massengrab im Mittelmeer dargestellt.

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Ein wichtiges Thema ist nach wie vor auch in Gelsenkirchen die Situation von Kobnè. In dieser nordsyrischen Stadt an der Südgrenze zur Türkei wurde der sogenannte "Islamische Staat" erfolgreich zurückgeschlagen. Im Ergebnis wurden weite Teile der Stadt zerstört und müssen wieder aufgebaut werden. Zu den zentralen Forderungen gehört daher die nach einem humanitären Korridor durch die Türkei in die Region Rojava und nach Kobanè.

Der Demonstrationszug ging dieses Mal durch die Innenstadt zu Stolpersteinen, die an Menschen erinnern, die von den Nazis vertrieben wurden, vor ihnen flüchten mussten oder von ihnen ermordet wurden.

In der Von-der-Recke-Straße 10 erinnerte das Bündnis an die Zwangsausweisung der Familie Krämer aus Deutschland und schilderte einige Hintergründe der sogenannten "Polenaktion". An der Ecke Am Rundhöfchen / Heinrich-König-Platz erinnerten wir an Erich Lange. Er wurde von der SS als "Verräter" erschossen, nachdem er sich gegen die Nazis entschied, aus der SA austrag und Mitglieder der KPD und des "Kampfbundes gegen Faschismus" wurde. Mitten in der Baustelle an der Ecke Ebertstraße 1 / Robert-Koch-Straße erinnerten wir an die jüdische Familie Back, deren Kinder aufgrund der "Kindertransporte" überleben konnten, während die Eltern im KZ ermordet wurden.

9Die Abschlusskundgebung fand dieses Jahr vor dem Hans-Sachs-Haus statt mit dem Lied "Wasserrad" von Bert Brecht. Die Menschen - symbolisiert durch das Wasser-, werden sich befreien von den Regierenden - symbolisiert durch das Wasserrad: "... freilich dreht sich das Rad nicht mehr weiter ... wenn das Wasser endlich mit befreiter Stärke seine eigene Sach betreibt."

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