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Evangelischer Kirchentag

Der evangelische Kirchentag, auf den wir hier schon eingegangen sind, hat über 23 Millionen Euro gekostet über die Hälfte musste der deutsche Steuerzahler, gleichgültig, ob gläubig oder nicht, berappen.

Der evangelische Kirchentag, auf den wir hier schon eingegangen sind, hat über 23 Millionen Euro gekostet über die Hälfte musste der deutsche Steuerzahler, gleichgültig, ob gläubig oder nicht, berappen.

Das ist nicht nur besonders ärgerlich, weil mittlerweile 36% aller Bürger konfessionslos sind, sondern auch deshalb, weil der Kirchentag zu einer Wahlkampfveranstaltung für Merkel umfunktioniert wurde und seltsamen Zeitgenossen wie Obama und der Bundeswehr eine Plattform zur Selbstdarstellung bot. Die Bundeswehr durfte sich in vielfacher Hinsicht präsentieren und für sich Werbung machen, über das Musikcorps, Presseoffiziere und Militärpfarrer, die scheinbar, trotz ihrer vielfältigen Erfahrungen mit traumatisierten Soldaten, wieder bereit wären, Waffen zu segnen und Kriege, pardon "humanitäre Einsätze", gutzuheißen. Man lässt sich das kostspielige Spektakel auch durch Sponsoren bezahlen, die teilweise in skandalöser Weise die Steuerzahler, ihre Kunden und Mitarbeiter schädigen, ausbeuten und betrügen. Aber anscheinend denken sich die Kirchen. Was soll's: Geld stinkt nicht! Dieses Gebräu an sich ist schon übel genug, was allerdings noch abstoßender war, kam in einer Doku über den Kirchentag im ZDF zutage.

 https://www.zdf.de/gesellschaft/gottesdienste/was-siehst-du-100.html

 Da protestieren junge Leute dagegen, dass die verkrachte Heldenmutter und Rüstungslobbyistin Ursula von der Leyen, ihres Zeichens „Verteidigungs“ministerin in der Gedächtniskirche-Kirche, dem Mahnmal gegen den Krieg, eine heuchlerische Predigt halten darf.

Die in der Kirche befindlichen Regierungsgroupies, die sich auf dem Kirchentag ihr kleines Stück Erbauung abholen wollten, anstatt sich kritisch mit sich selbst und einer militaristischen Regierungspolitik auseinanderzusetzen, brüllen die Jugendlichen mit angewidertem Gesichtsausdruck nieder und stimmten danach religiösen Gesang an. Die jungen Leute störten das wohlige Wir- sind- die- Guten- Gefühl. Man hatte den Eindruck einige dieser Christen hätten die Jugendlichen am liebsten zusammengeprügelt. Als ein Journalist eines der protestierenden Mädchen interviewte, legte eine beflissene Gottesdienstbesucherin, die anscheinend die Botschaft des Mannes aus Nazareth besonders verinnerlicht hatte, (Humor ist, wenn man trotzdem lacht) auch wirklich Hand an und prügelte nach Aussage des Journalisten auf den Kamera-Assistenten ein.

Ich fühlte mich offen gestanden in der übelsten Weise an den  Weihnachtsgottesdienst 1967 in der  Berliner Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche  erinnert, in der Rudi Dutschke  eine Diskussion über den Vietnamkrieg herbeiführen wollte und ihn daraufhin ein wütender Gottesdienstbesucher niederschlug und verletzte. Auch da fühlte sich das rohe Bürgertum in seiner Erbauung gestört und herausgefordert. Man hatte so behaglich die Weihnachtsgans im Bauch und wollte nicht mit unappetitlichen Details aus einem Krieg behelligt werden. Manche Dinge ändern sich scheinbar nie!

Auch eine Luther-kritische Statue, mit der Künstler auf den massiven Antisemitismus Luthers aufmerksam machen wollten, durfte nicht auf das Gelände des Kirchentages.

https://hpd.de/artikel/luther-polizeilich-attestierter-volksverhetzer-14459

Wo man hinsieht nur Toleranz auf dem Kirchentag. Man darf sie nur nicht auf die Probe stellen, dann sieht man sehr schnell, wie hohl das ganze Spektakel in Wirklichkeit ist.

https://www.jungewelt.de/m/artikel/311205.bundeswehr-wirbt-auf-kirchentag.html