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Paradise Papers oder was ist hier eigentlich der Skandal?

Der Bericht zu den Paradise Papers im Rahmen der Reihe die story war sicher recht interessant und deswegen haben wir ihn auch auf unserer Seite verlinkt. Ärgerlich war jedoch wieder einmal das windelweiche Interview mit Wolfgang Schäuble, einer jener Leute, die zusammen mit Prachtexemplaren wie Junker und Konsorten solche Steuerumgehungsmodelle erst ermöglicht und zugelassen haben.

Dass der Beitrag auch etliche Minuten für ein Nebengeleis verschwendet hat, das nur dem üblichen Russland Bashing diente, ist angesichts der Dimension der weltweiten Steuervermeidungspraktiken mehr als peinlich.

Die beschriebenen Praktiken sind größtenteils legal. Das ist der Skandal! Die Frage muss also lauten: Warum sind Konzernen Steuervermeidungspraktiken erlaubt, die nur dazu dienen, das Gemeinwesen auszubluten und zu schädigen? Waren die Herren und Damen Politiker von CDU/CSU, SPD, BÜNDNIS 90/ Die Grünen, FDP nicht gewählt, um unsere Interessen zu vertreten ?

Dass sich auch in der vermutlich drohenden Schwampel-Koalition an derartigen Praktiken nichts ändern wird, davon muss man wohl ausgehen. Und niemand sollte angesichts des bisherigen biegsam-devoten Gehabes der Grünen bei den Sondierungsgesprächen von diesen Herrschaften irgendetwas erhoffen, dafür sind die Herren und Damen der Grünen schon viel zu langjährig transatlantisch und neoliberal eingehegt. Sowohl Özdemir wie auch Göring-Eckhardt als ehemalige Mitglieder der Atlantikbrücke wissen auch hier sehr genau, wem sie dienlich sein müssen. Auf beide, Özdemir und Göring -Eckhardt, passt ein Bonmot, welches von einem unserer genialsten Kabarettisten, Volker Pispers, ursprünglich auf Angela Merkel gemünzt war. Merkel sei wie eine Kontorsionistin, ein Schlangenmensch. Sie habe so wenig Rückgrat, dass sie sich selbst am Arsch lecken könne. Dieses hübsche Bild gilt wohl, wie man gerade beobachten kann ebenso für unsere kleinen grünen Freunde!

Zum Komplex Paradise Papers hier ein hervorragender Artikel, auch als podcast erhältlich,  von Jens Berger.

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