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Weihnachtscircus in Gelsenkirchen – PETA kritisiert Stadtverwaltung für Zulassung von Wildtierdressuren

Gelsenkirchen / Stuttgart, 16. Dezember 2015 – Fragwürdige Kunststücke und klägliche Tierhaltung: Ab heute öffnet der „Gelsenkirchener Weihnachtscircus“ seine Pforten. PETA Deutschland e.V. übt nun scharfe Kritik an der Stadtverwaltung für die Zulassung der tierschutzwidrigen Veranstaltung, bei der unter anderem Löwen eingesetzt werden. Die Tierrechtsorganisation betont, dass insbesondere die Haltung und Vorführung von Wildtieren systembedingt mit Tierquälerei verbunden ist: Für sie bedeutet der Zirkusalltag ein Leben mit erheblichen Entbehrungen. Die meisten exotischen Tierarten sind nicht an kalte Temperaturen angepasst und im Zirkus meist nur unzureichend davor geschützt. Zudem leiden die Tiere unter den viel zu kleinen Gehegen und einer Dressur, die gerade bei Wildtieren von Gewalt und Zwang geprägt ist. PETA fordert die Stadtverwaltung auf, dem Vorbild Dutzender anderer Städte zu folgen und endlich ein kommunales Wildtierverbot für Zirkusbetriebe zu erlassen.

„Für die Tiere im Zirkus ist Weihnachten keine Festzeit, denn sie bezahlen einen hohen Preis für das zweifelhafte Vergnügen der Zirkusbesucher“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Es ist traurig, dass diese Tierquälerei in Gelsenkirchen immer noch erlaubt ist.“

Rund 45 deutsche Städte wie Köln, Heilbronn, Detmold und Erlangen haben der Tierquälerei im Zirkus bereits eine Absage erteilt und Vermietungen von kommunalen Flächen an Zirkusbetriebe mit Wildtieren künftig ausgeschlossen. Ein erstinstanzliches Urteil des Verwaltungsgerichts München vom August 2014 bestätigte die Rechtmäßigkeit einer solchen Maßnahme (Az. M 7 K 13.2449). Die Stabsstelle Tierschutz des Ministeriums für Ländlichen Raum in Baden-Württemberg informiert in einer aktuellen <link mlr.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mlr/intern/dateien/PDFs/SLT/15_07_10_Zirkusse_mit_Wildtieren_in_kommunalen_oeffentlichen_Einrichtungen.pdf>Handreichung</link>, wie Städte und Gemeinden Wildtierzirkusse unter Berücksichtigung rechtlicher Gegebenheiten von ihren kommunalen Flächen ausschließen können.

PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von <link www.peta.de/Wildtierdressur>Gewalt</link&gt; und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Bezüglich exotischer Wildtierarten wie Elefanten, Tiger oder Affen sprechen sich auch die <link www.bundestieraerztekammer.de/index_btk_presse_details.php; sowie der Bundesrat für ein Verbot aus – ebenso wie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Einer repräsentativen forsa-<link www.peta.de/mediadb/Forsa-Umfrage_Wildtiere_Zirkus.pdf>Umfrage</link&gt; vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 Prozent der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. 18 europäische <link www.peta.de/VerbotWildtiereImZirkus>Länder</link&gt; wie beispielsweise die Niederlande, Belgien, Österreich und Griechenland haben bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten. PETA übt in dem Zusammenhang scharfe Kritik an der CDU/CSU-Fraktion, die als einzige Partei im Bundestag ihre Zustimmung zu einem Wildtierverbot verweigert.

 

Weitere Informationen:
<link www.peta.de/Wildtierdressur>PETA.de/Wildtierdressur</link&gt;
<link www.peta.de/VerbotWildtiereImZirkus>PETA.de/VerbotWildtiereImZirkus</link&gt;